Foto: Ein Turteltauben-Paar am Gut Hardegg | © Alexius Hardegg
Aus unserer Presseaussendung vom 15. Juli 2021
Das Gut Hardegg im nördlichen Weinviertel engagiert sich seit Jahren intensiv für den Vogelschutz und investiert in Habitate und Biodiversitätsflächen. Nach und nach steigen die Vogelpopulationen auf den Hardegg’schen Flächen, auch die bedrohte Turteltaube vermehrt sich wieder verstärkt.
Die Turteltaube (Streptopelia turtur) war aufgrund ihrer Gefährdung »Vogel des Jahres 2020« und wird im Volksmund auch »Afrikanische Taube« genannt – wohl wegen ihres langen Vogelzuges von den afrikanischen Winterquartieren in die nördlichen Brutgebiete. Es werden jedoch immer weniger Exemplare gesichtet, die Bestände gehen stark zurück. Alleine in Europa wurde in den letzten Jahrzehnten ein Schwund von sechzig Prozent verzeichnet. Die Gründe sind vielfältig, speziell die vielerorts ausgeräumte Agrarlandwirtschaft raubt Vögeln, aber auch Insekten und Kleinlebewesen Raum für Brutplätze, Nahrungs- und Wasserquellen. Kurzum, die Turteltaube ist massiv bedroht.
Die gute Nachricht: Auf den Flächen von Gut Hardegg gibt es dank umfassender Vogelschutz- und Biodiversitäts-Maßnahmen eine wachsende Population der Turteltaube. In Zusammenarbeit mit Game Conservancy Deutschland unter der Leitung von Daniel Hoffmann und dem Ornithologen Felix Kleemann führt Gutseigentümer Maximilian Hardegg ein einzigartiges Projekt zur Bestimmung von Brutpaaren durch.
Im Mai und Juni 2021 konnten über 100 Turteltaubenreviere nachgewiesen und weitere 66 zum Teil seltene Vogelarten erfasst werden: von Neuntöter, Bienenfresser und Mönchsgrasmücke bis hin zu Feldlerche und Eisvogel. Felix Kleemann dokumentierte mehr als 1.200 Vogelbeobachtungen: »Ich bin ganz begeistert von der Singvogelwelt auf Gut Hardegg. Ein so umfangreiches Programm für die Vogelwelt kenne ich als Ornithologe in ganz Deutschland nicht.« Dazu Maximilan Hardegg: »Ich sehe die Landwirte als Ermöglicher von Artenvielfalt und lade die Berufskollegenschaft und politischen Entscheidungsträger ein, sich an diesen Maßnahmen zu beteiligen. Für eine möglichst baldige Trendwende beim Artenschwund!«
Die nun anstehende wissenschaftliche Auswertung soll Erkenntnis darüber bringen, wie sich die Turteltaubenreviere charakterisieren lassen und welche Schlüsse sich daraus für gezielte Fördermaßnahmen wie unter anderem für das österreichische Agrarumweltprogramm ziehen lassen. Mit der Brutvogelkartierung will Maximilian Hardegg einen weiteren Schritt für eine biodiversitätsorientierte Landwirtschaft setzen.
Big Farmland Bird Count und Schulungsprogramme. Die Mitorganisation des internationalen »Big Farmland Bird Count« samt Schulung und anschließender winterlicher Zählung von Singvögeln in der Feldflur ist seit Jahren Teil der Initiativen pro Artenvielfalt auf Gut Hardegg. 2021 wurden über 200 Zählungen interessierter österreichischer Naturnutzer ausgewertet. Maximilian Hardegg und sein Team möchten eine möglichst große Interessentenschicht, unter ihnen auch Schulkinder ansprechen, und bieten deshalb zusätzlich »Naturspaziergänge« zu unterschiedlichen Themenbereichen an. Diese stehen auch als Film am Hardegg-Youtube-Kanal https://bit.ly/gut-hardegg_youtube zur Verfügung.
Ein Bienenfresser-Pärchen Die Turteltaube Die Mönchsgrasmücke
Weiterführende Informationen zu Vogelschutzprogramm und Biodiversitätsmaßnahmen auf Gut Hardegg siehe Seite 3 im folgenden PDF zum Download: https://guthardegg.at/wp-content/uploads/pa_turteltaube_gut-hardegg.pdf
Beachten Sie auch folgende Artikel zum Download:
> Vom Wert der Natur
> DiePresse am Sonntag über Gut Hardegg
> Warum Wasser mehr ales ein Betriebsmittel ist