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Von Wintertrauben und Bienenruhe

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Foto: Bienenstöcke im Winter / © privat

Nein, in diesem Beitrag geht es nicht um spezielle Weintrauben, sondern um einen winterlichen Ausflug in die Welt der Bienen: Wie überwintern unsere Honigbienen eigentlich und was hat es mit der berühmten „Wintertraube“ auf sich?

Bereits vor etwa 100 Mio. Jahren waren die Honigbienen entstanden. Die ersten Arten wie Apis dorsata und Apis florea, die heute noch in tropischen Teilen Asiens leben, bauten ihr Brutnest, das aus einer einzigen Wabe bestand, im Freien. Erst wesentlich später, vor etwa 5 Mio. Jahren, entwickelten sich Arten weiter, die mehrere parallel angelegte Waben in geschützten Orten wie Baumhöhlen oder Felsnischen anlegten. Dadurch wurde es den Bienenvölkern möglich, kalte Winter zu überleben und sich in den nunmehr gemäßigten Zonen Europas auszubreiten. Dies waren die Vorläufer von Apis mellifera, der Westlichen Honigbiene.

Während der Hebung der Alpen, die vor etwa 30 Mio. Jahren begann, bildete sich aus der damaligen subtropischen Flora nach und nach eine Vegetation der gemäßigten Zone, die auch für die heute bei uns heimischen Honigbiene zum Habitat wurde. Geologisch gesehen setzen sich die Alpen bis ins Weinviertel nahe der tschechischen Grenze fort (die nördlichste Erhebung ist Falkenstein) – geografisch zählen diese Gebiete aber zum Karpatenvorland.

In unserer mitteleuropäischen Klimazone besiedeln Honigbienen dabei von Natur aus bevorzugt Baumhöhlen, die von einem Pilz ausgeformt wurden. Die Bienen sind dabei sehr wählerisch – sowohl in Bezug auf das Raumvolumen, als auch auf Ausrichtung und Form der Einflugöffnung. Bevorzugt werden „Bienenwohnungen“ mit einem Hohlraum von etwa 40 Litern. Der Grund dafür scheint die optimale Wärmeregulation in der brutfreien Winterzeit zu sein. Die heute von Imkern gebräuchlichen Bienenstöcke stellen eine Nachbildung dieser natürlichen Wohnsituation dar.

Bereits Ende August beginnt für viele Bienen langsam das Einwintern, da sie je nach Standort und Klima immer weniger Nahrung finden. In dieser Zeit verkleinert sich das Bienenvolk, die letzten Sommerbienen sterben und machen Platz für die Winterbienen. Während die Sommerbienen nur etwa 4–5 Wochen zu leben haben, und somit über ein Jahr mehrere Generationen herangezogen werden müssen, sind die Winterbienen langlebiger und können 6–8 Monate überleben.

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Blick auf eine typische „Wintertraube“ / © shutterstock

In den kalten Wintermonate bilden die Bienen einen Cluster, eine je nach Außentemperatur mehr oder weniger kompakte Bienentraube (auch Wintertraube genannt), die im Inneren eine konstante Temperatur von 25 Grad Celsius hält und die Königin schützt. Die einzelnen Bienen bewegen sich dabei langsam kreisförmig von außen nach innen und wieder zurück. Durch die Bewegung der Flugmuskulatur erzeugen sie Wärme. Als Nahrung dient ihnen der im Sommer gesammelte Honigvorrat von etwa 20 kg pro Bienenvolk. Im Frühling ziehen sie dann die erste Brut der Sommerbienen auf, bevor ihr Lebenszyklus endet.

Leben Bienen, so wie bei uns auf GUT HARDEGG, in Landschaften mit großer Artenvielfalt und reichlicher Versorgung mit Nektar und Pollen, kann der Imker einen Teil des Honigs entnehmen. Spätblühende Feldkulturen wie Buchweizen oder Neophyten wie die Goldrute sind dabei besonders wertvoll für die Versorgung der Bienenvölker mit hochwertigem Nektar für die Wintermonate. Neben zahlreichen Wildbienen leben auf GUT HARDEGG derzeit mehr als 400 Honigbienenvölker.

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Dieser Beitrag wurde in Zusammenarbeit mit dem steirischen Wanderimker Johannes Gruber erstellt. Wir bedanken uns für seinen wertvollen Input.

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„Die Reise des Wanderimkers“ von Johannes Gruber, Nina Wessely und Wolfgang Hummer. Thema des Buches sind die Honiglandschaften der Ostalpen, die wichtigsten Trachtpflanzen und die sensorischen Eigenschaften der einzelnen Sortenhonige. Daneben wird viel Wissenswertes für Honigliebhaber aber auch für Imker geboten.

willkommen auf gut hardegg! Über zehn Generationen hat sich unser Familienbetrieb zu dem entwickelt, wofür er heute steht: vielfalt in der Landwirtschaft, biodiversität und Artenvielfalt.

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